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Die Bedeutung der Roten Nase

"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, 
und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.", 
Schiller



Die rote Nase ist die kleinste Maske der Welt.

Die Clownnase erlaubt, Risiken einzugehen, Rollen auszuprobieren und Emotionen, Bewegungen und Mimiken zu übertreiben.

Das Anziehen der Nase ist wie ein Ritual, das hilft, sich bewusst auf den Rollenwechsel einzulassen.

Mit der roten Nase darf man Dinge tun, die man sonst nicht machen würde. Sie wird zu einem sogenannten „Spielpartner“.
Die Auseinandersetzung mit dem Clown und das Spiel mit der roten Nase kann zur Erkenntnis führen, sich die Erlaubnis zu geben,
alles etwas leichter anzugehen.

Die rote Nase kann Emotionen vertiefen.
Sie kann ermutigen, sich auf die eigenen Gefühle vermehrt einzulassen, auch auf die wir im Alltag gerne verbergen.

Beim Anziehen der roten Nase legt der Clown gleichzeitig auch eine Maske ab.
Denn er zeigt sich in seiner ganzen Verletzlichkeit, seiner Persönlichkeit, mit seinen Stärken und Schwächen
und ist damit im Kontakt mit dem Publikum.

„Die rote Nase aufzusetzen, entspricht wirklich dem Aufsetzen einer Maske.
Sobald ich die Nase auf dem Gesicht habe, kann ich viel leichter in die Figur hineinsteigen.
Man kann sich eben schon ein wenig dahinter verstecken, es gibt einem sofort einen anderen Ausdruck.
Aber das ist auch gefährlich: Wenn die Gefühle nicht stimmen, kann man auch nichts mehr vergrössern, und dann stimmt alles nicht mehr.
Das schlimmste finde ich, wenn Leute eine Nase aufsetzen und dann anfangen Grimassen zu schneiden.
Die Maske ist ein Gefühl, ein vergrössertes, festgehaltenes wahres Gefühl beispielsweise von Trauer und Freude -
die Grimasse ist ein wirres, unklares Gefühl, eine verzerrte Maske, und das stimmt hinten und vorne nicht.“

aus dem Buch „Gardi Hutter - Die Clownerin“ von Susann und Hansueli W. Moser-Ehinger, Seite 47

Lachen und Weinen sind nahe beieinander. Durch die Komik können auch Tragik und Traurigkeit zum Vorschein kommen.

„Lachen bestehe aus getrockneten Tränen.
Lachen und Weinen sind nahe beieinander, beide sind eine Art Überlauf, wenn man voller Gefühl ist.“

aus dem Buch
„Gardi Hutter - Die Clownerin“ von Susann und Hansueli W. Moser-Ehinger, Seite 62


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Gardi Hutter (*5. März 1953 in Altstätten SG) ist eine Schweizer Schauspielerin, Autorin und vor allem Clown-Komödiantin mit eigenen
Kleinkunst-Programmen, zumeist abseits von Zirkus-Manegen. Sie gilt mittlerweile international als das weibliche Vorbild für das Clowntheater.